
Klepperle
Die Fertigung der „Klepperle“ erfolgt im „Holzladen“ der Teggingerschule durch „Freunde“ der Teggingerschule. Wer bei der Herstellung mitwirken oder ein eigenes Paar fertigen möchte ist jederzeit willkommen. Wir freuen uns über Ihre Hilfe!

Bestellung
Teggingerschule Radolfzell Brauchtumspflege, Herr Duske Teggingerstraße 3
78315 Radolfzell
07732-9255-20 klepperle@teggingerschule.de
1 Paar Klepperle für Erwachsene mit Tegginger-Brennstempel 14,00€
1 Paar Klepperle für Kinder mit Tegginger-Brennstempel 12,50 €

Geschichte
Die Ursprünge sind nicht völlig gesichert
Noch nicht einmal die Schreibweise ist eindeutig. Manche behaupten, es käme von Klappern und schreiben es deshalb "Klepperle". In den letzten Jahren hat sich jedoch die Schreibweise "Klepperle" durchgesetzt.
Einige behaupten, ohne dies genauer belegen zu können, dass das Kleppern etwas mit den Rebbauern in den Weinbergen zu tun haben könnte, die derartige Instrumente zum Krachmachen benutzten, um Stare und andere Vögel aus den Reben zu vertreiben.
Wahrscheinlicher ist jedoch der hier geschilderte Zusammenhang mit der Fastenzeit und der mittelalterlichen Nutzung bei Aussätzigen und Narren.
Erste Quellen
Der Ursprung des Klepperns ist bisher nicht endgültig geklärt.
Wissenschaftlich lassen sich mittelalterliche Wurzeln dieses Fasnachtsbrauches einigermaßen sicher nachweisen. Klappern sind in einigen Quellen des 15. und 16. Jahrhunderts bei Aussätzigen erwähnt. Die Aussätzigen mußten die gesunde Bevölkerung mit den Siechenklappern vor sich warnen.
Es finden sich auch Darstellungen aus dem Mittelalter von Schwachsinnigen und Narren mit "klepflin".Schweizer Nachweise. Im Chorgestühl des Berner Münsters findet sich eine auf das Jahr 1523 datierte Narrenfigur "Narr und Klapper".
In der Schweiz läßt sich das Klanggerät auch in einem Fastnachtsspiel von 1522 nachweisen, in dem eine ehemalige Kupplerin mit einer Klapper auftritt.
Die Kirchenordnung von Schwyz aus dem Jahr 1588 bezeugt, dass Buben am Karsamstag mit Klappern im Dorf umherliefen.
In der Schwyz wird das Chlefeln in den 40 Tagen von Aschermittwoch bis zum Ostersamstag durchgeführt. Die Chlefeli werden dort als Fasteninstrument als Ersatz für die dann schweigenden Kirchenglocken genutzt.
19. Jahrhundert - Karlsruhe
Im 19. Jahrhundert finden sich Nachweise zum Kleppern vor allem in Karlsruhe. Dort gab es seit 1859 einen Fasnachtsumzug in Karlsruhe-Durlach, auf dem Schuljungen eine Klepperlegarde stellten. Diese war viele Jahre vertreten, bis sich der Brauch in der Nachkriegszeit langsam verlor.

Herstellung
Das Rhythmusinstrument oder Klanggerät wird offiziell "Klepperlehölzer" bzw. "Gegenschlagplättchen" genannt. Die Klepperle besitzen Ausbuchtungen, damit sie sicher zwischen den Fingern in der Hand liegen.
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Material
Überwiegend werden Harthölzer verwendet:
-Akazie (gilt als eines der besten Hölzer, das jedoch sehr selten ist)
-Buche
-Kirschbaum
-Esche
teilweise auch:
-Birkenholz
-Nussbaumholz (Tessin)
-Ulme (Schwyz)
selten:
-Eiche
-Kalbsrippenknochen
Nur gut getrocknete und lang gelagerte Hölzer (am besten mehrere Jahre lang) ohne Risse oder Ast-löcher kann verwendet werden. Idealerweise verläuft die Maserung des Holzes genau quer zur späteren Schlagrichtung der Klepperle.
Teilweise wurde vor allem früher das untere schlagende Ende behandelt:
-Einschlagen von Nägeln mit runden Köpfen
-Ansengen
-Aushöhlen
-Beschweren mit Bleikugeln
-Einlegen in einer Jauchegrube
Größe
Die Holzbrettchen sind ca. 11 - 15 cm lang, 4 - 5 cm breit und 10 - 12 mm dick.
Die Klepperle haben in den zahlreichen Orten unterschiedliche Größen:
Diejenigen in Radolfzell sind die größten und werden von Klepperern aus anderen Orten teilweise als "Prügel" bezeichnet.
Arbeitsschritte:
Die Herstellung der einfachen Klepperle benötigt etwa 45 Minuten für ein Paar.
1. Zuerst wird die Kerbe für die Finger ausgebohrt.
2. Dann sägt man zwei Rohlinge zusammen aus.
3. Danach werden sie zur endgültigen Form geschliffen.
4. Schließlich werden sie mit einer Holzraspel in Fasson gebracht.
5. Zum Schluß werden die Klepperle in Handarbeit fein geschmirgelt.
Bei der Klepperleherstellung kommt es auf das Detail an. Man darf z.B. nicht zu viel wegschleifen, sonst fangen die Klepperle an zu "scheppern".