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GRUND- UND WERKREALSCHULE                           SCHULTRADITION SEIT 1898
TEGGINGERSCHULE
Geschichten zu lauschen gehört zweifelsohne zu einer glücklichen Kindheit. Selbst wenn Kinder größer sind und selbst lesen können, entsteht beim Vorlesen einer Geschichte ein besonderes Gefühl der Geborgenheit. Geschichten werden zu gemeinsamen Reisen oder Abenteuern. Alle Eltern, die mit ihren Kindern lesen, dürften Fragen der Art kennen: "Weißt du noch, als wir gelesen haben, wie Kokosnuss ins Weltall geflogen ist?" Der Landtagsabgeordnete Jürgen Keck erinnert sich noch gut an solche mit seinen Kindern verbrachte Stunden. Als er am bundesweiten Vorlesetag in die Teggingerschule kommt, um den Schülern der vierten Klassen vorzulesen, meint er lachend: "Mal sehen, wie das wird, eine Stunde lang vorzulesen. Als Vater ist man ja oft zuerst eingeschlafen."
Vorleser Landtagsabgeordneter Jürgen Keck und Schüler reisen in die Welt der Fantasie Der Landtagsabgeordnete Jürgen Keck liest Viertklässlern der Teggingerschule aus Michael Endes "Momo" vor.
Die Teggingerschule hat in diesem Jahr zum ersten Mal am Vorlesetag teilgenommen. Seit die Schule zu diesem Schuljahr den offenen Ganztagesbetrieb aufgenommen hat, steht den Schülern als eines der Nachmittagsangebote ein gemütliches Lesezimmer zur Verfügung: Neue bunte Teppiche, weiche Sofas und zwei Stockbetten laden zum Lesen und Lümmeln ein. Wer möchte, kann in den Mittagsstunden hier auch ein Schläfchen halten. "Die Kinder lieben den Raum", erzählt die Lehrerin Gabriele Krall-Petek, die den Lesenachmittag betreut. Hier müsse es normalerweise, wenn nicht prominenter Besuch zu Gast ist, ganz still sein. Die Kinder hielten sich daran. Und nach der 45-minütigen Ruhephase mit einem Buch in den Händen hätten sie neue Kräfte getankt. Als Schulleiter Norbert Schaible fragt, wer Jürgen Keck kenne, melden sich immerhin zwei Schüler. Der Name ist bekannt, die Funktion eines Landtagsabgeordneten weniger. So erklärt Jürgen Keck nur kurz, schließlich sei das nicht so spannend, dass in Stuttgart aus jeder Region Baden-Württembergs gewählte Vertreter zusammensäßen. Gemeinsam werde überlegt, wie man Probleme im Zug- und Straßenverkehr oder im Sozialwesen lösen könne. Dann wird gelesen. Jürgen Keck hat "Momo" von Michael Ende mitgebracht. Die Geschichte des kleinen Mädchens, das besonders gut zuhören kann. Und mit ihrer Anteilnahme die Phantasie der Kinder beflügelt, die sie an ihrem Wohnort, einem Amphitheater am Rande der Stadt besuchen. Dunkle Wolken stehen am Himmel, es sieht nach einem Gewitter aus. Die Kinder beginnen zu spielen. Auf einem Forschungsschiff sind sie auf der Suche nach dem wandernden Taifun. Jürgen Keck liest ruhig, unterbricht den Text mit Fragen wie: "Wer weiß, was ein Taifun ist?" oder "Wie gefährlich ist Strom?" Viele Kinderhände schnellen nach oben. Obwohl sie nach einer Weile mit den Beinen wippen und sich auf den Teppichen rekeln, verfolgen sie die Lesung gespannt. Und keiner schläft ein.